Das Gürteltier ist „Zootier des Jahres 2025“!

Zusammen mit ihren engsten Verwandten, den Faultieren und Ameisenbären, bilden Gürteltiere eine der ältesten Gruppen heutiger Säugetiere. Die meisten der 23 Gürteltierarten leben in Mittel- und Südamerika. Da Gürteltiere vorwiegend nachtaktiv sind, zumeist unter der Erde als Einzelgänger leben und oft große Reviere besetzten, ist es eine Herausforderung, diese Tiere zu untersuchen oder gar ihre Populationsgrößen zu bestimmen. Der Bedrohungsstatus einiger Gürteltierarten konnte in der Roten Liste der IUCN daher nach wie vor nicht festgelegt werden, weil zu wenig über sie bekannt ist.

Die Zahl der Gürteltiere geht in den meisten Gebieten rapide zurück. In Südamerika werden Gürteltiere häufig wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches gejagt, die industrielle Landwirtschaft dringt mit ihren Reis-, Nutzholz- und Palmölplantagen immer weiter in die Lebensräume der Gürteltiere vor und auch die Erdölförderung beeinträchtigt die Tiere. Zusätzlich steigt der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, wodurch Insekten, die Nahrungsgrundlage der Gürteltiere, zunehmend verschwinden.

Das Gürteltier wurde für den Titel „Zootier des Jahres“ ausgewählt, weil seine Bedrohung noch nicht im Fokus der Öffentlichkeit stand. Ziel der Kampagne ist es deshalb, mehr Aufmerksamkeit auf verschiedene bedrohte Gürteltiere zu lenken und Spenden zu sammeln um die Schutzprojekte in den Ursprungsländern – in Brasilien und Kolumbien – zu unterstützen.

Die Kampagne „Zootier des Jahres“

Die „Zootier des Jahres“- Artenschutzkampagne wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für stark gefährdete Tierarten einzusetzen, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. So konnten in der Vergangenheit beispielsweise wichtige Projekte für den Erhalt von Rotohraras in Bolivien, Scharnierschildkröten in Kambodscha oder Java-Pustelschweine in Indonesien realisiert werden. Um in Form von Öffentlichkeitsarbeit und konkreten Artenschutzmaßnahmen möglichst viel für die im Fokus stehende Tierart bewirken zu können, bündeln vier im Artenschutz aktive Partner ihre Kräfte. Mit der federführenden Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) arbeiten die Einrichtungen und Mitglieder der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG),  des Verbandes der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GdZ) eng zusammen. Jeder Spende zählt!

Weitere Informationen zur Kampagne unter https://zootierdesjahres.de

Projekt Riesengürteltier in Brasilien

Riesengürteltiere (Priodontes maximus) werden  intensiv bejagt oder vergiftet, weil sie als Plünderer der Bienenstöcke gelten. Durch die fortschreitende Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes und seiner Ressourcen steigen die Übergriffe der Gürteltiere auf Bienenstöcke. Daher setzt sich das Wild Animal Conservation Institute (ICAS) gezielt für den Schutz der Riesengürteltiere in Brasilien ein. Durch Ihre Spende wird ein Geländefahrzeug finanziert, das dem Projektteam ermöglicht, in den schwer erreichbaren Gebieten der Tiere zu gelangen. Außerdem wird der Einsatz von „Riesengürteltiersicheren“ Bienenkästen etabliert. Um einen besseren Überblick über die Gürteltierpopulation zu erhalten, werden Kamerafallen und GPS-Sender angeschafft. Die Öffentlichkeits- und Umweltbildungsarbeit wird weiter ausgebaut. Jeder Spende zählt!

Projekt Savannengürteltier in Kolumbien

In der Llanos Region Kolumbiens leben fünf Gürteltierarten, darunter Savannen-Gürteltiere (Dasypus sabanicola) und Riesengürteltiere (Priodontes maximus). Sie alle sind durch den massiven Verlust ihres Lebensraumes stark bedroht. Hauptfaktoren sind die Produktion von Biokraftstoffen, Holz und „Cash Crops“.
Die Fundación Omacha bindet die Bevölkerung aktiv in das Projekt ein, um so ihr Engagement für den Artenschutz zu erhöhen. Durch Ihre Spende wird Feld und Forschungsausrüstung finanziert, die es ermöglicht, lokale Fachkenntnisse im Gürteltierschutz aufzubauen.