Unsere Spitzmaulnashörner und weitere afrikanische Tierarten leben in einer zwei Hektar großen, natürlich gestalteten Erlebnislandschaft. Die tiergärtnerische Besonderheit liegt in der Wohngemeinschaft der Nashörner mit den imposanten Nördlichen Hornraben im Nashornhaus. Die Zoobesucher können das Nashorn auf der kleinen Nashornanlage aus nächster Nähe beobachten. Gleich nebenan bewohnen Defassa-Wasserböcke, Bleßböcke, Säbelantilopen und Nashörner gemeinsam eine naturnahe Außenanlage.
Malia wurde am 8. Oktober 2023 geboren. Sie ist der neunte Nachwuchs, der in Magdeburg aufwächst. Weltweit gibt es in den Zoos jährlich derzeit durchschnittlich nur etwa 5 Geburten des Ostafrikanischen Spitzmaulnashorns. In Europa waren es im Jahr 2023 drei Geburten (Zoo Magdeburg, Zoo Dvur Kralove/Tschechien und Zoo du Bassin d Arcachon/Frankreich. Aktuell wurde in Europa nur eine Geburt eines Ostafrikanischen Spitzmaulnashorns im Yorkshire Wildlife Park Branton/Großbritannien registriert. Auch hier spielt Magdeburg eine große Rolle. Der dortige Zuchtbulle Makibo erblickte 2015 in Magdeburg das Licht der Welt. Er ist der Vater des im Januar 2024 geborenen Spitzmaulnashornkalbs Rocco.
Seit 54 Jahren gehören Ostafrikanische Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis michaeli) zum Tierbestand des Zoo Magdeburg. Der Zoo Magdeburg war zu DDR-Zeiten der einzige Zoo, dem die Zucht der Spitzmaulnashörner gelang (MABU 23.01.1979 und MANA 15.09.1981).Ostafrikanische Spitzmaulnashörner sind vom Aussterben bedroht – in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet wurde ihre Anzahl auf 583 geschätzt (2020, IUCN). In den Zoos in Deutschland gab es seit 2019 nur zwei Geburten bei diesen Nashörnern – beide Jungtiere wurden in Magdeburg geboren (MALTE am 28.04.2019, MALIA am 8.10.2023)! Zum Einordnen: weltweite Geburten Ostafrikanisches Spitzmaulnashorn 2020: 3 Geburten, 2021: 2 Geburten, 2022: 3 Geburten.
GRAD DER BEDROHUNG: ROTE LISTE IUCN
Das Spitzmaulnashorn ist auf der Roten Liste der IUCN (Weltnaturschutzunion) mit CR (critically endangered / vom Aussterben bedroht) eingestuft!
BESTAND 2022 (IUCN 2022)
Spitzmaulnashorn: 6.195
Breitmaulnashorn: 5.942
Panzernashorn: 4.014
Sumatra-Nashorn: < 80
Java-Nashorn: 76
In den europäischen Zoos leben 87 Ostafrikanische Spitzmaulnashörner.
Warum sind Ostafrikanische Spitzmaulnashörner vom Aussterben bedroht?
Aufgrund von Bejagung wegen ihres Horns und der zunehmenden Lebensraumzerstörung sind diese majestätischen Tiere in Gefahr. Obwohl das Nasenhorn „nur“ aus Keratin und damit aus nichts anderem wie unsere Haare oder Fingernägel besteht, werden ihm in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) heilbringende Kräfte nachgesagt. So soll es gemahlen und in Tee eingerührt gegen Krebs wirksam sein oder auch die Potenz steigern. Dieser Aberglaube sorgt für einen lukrativen Schwarzmarkt und füllt einer Wildtier-Mafia die Taschen mit hohen illegalen Gewinnen.
Artenschutz weltweit vor Ort für Spitzmaulnashörner
In Gemeinschaft mit weiteren 40 EAZA-Zoos engagiert sich der Zoo Magdeburg aktuell im in-situ Artenschutz wildlebender Nashörner, der mit der Naturschutzorganisation Save the Rhino International (SRI) umgesetzt wird. Der Zoo Magdeburg unterstützt jährlich dieses Artenschutzprojekt mit 3.500 Euro im Rahmen der Aktion „Artenschutz weltweit vor Ort“. Aber auch im EAZA ex-situ Programm für Spitzmaulnashörner leistet der Zoo einen wichtigen Beitrag und stärkt die Zoo-Weltpopulation der Rhinos.