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Wie wird eigentlich ein Elefant transportiert?

 Elefant Uli auf der Außenanlage_Zoo Magdeburg
Elefant Uli auf der Außenanlage_Zoo Magdeburg

„In dieser Woche ist auf Empfehlung des EAZA Ex-situ Programms (EEP) für Afrikanische Elefanten der dreizehnjährige Elefantenbulle Uli nach Warxall, Noahs Ark Zoo Farm / Großbritannien, umgezogen“, informiert Dirk Wilke, Geschäftsführer des Zoo Magdeburg. Doch einen Elefanten zu transportieren und der organisatorische Aufwand sind nicht zu unterschätzen, vor allem nach dem Brexit.

„Der Transport eines Afrikanischen Elefanten über mehrere Länder hinweg ins ferne Warxall ist administrativ eine Mammutaufgabe und zeitintensiv. Die Vorbereitung und Durchführung dieses Transportes erforderten nicht nur Fachkompetenz und eine Menge Papierkram, sondern auch das nötige Fingerspitzengefühl,“ erklärt Thomas Rolle, Zoologischer Assistent des Zoo Magdeburg.

Damit am Tag des Transortes alles reibungslos abläuft, sind im Vorfeld einige Vorbereitungen getroffen worden. Die wichtigste: Das sogenannte Kistentraining. Der Elefant wird trainiert freiwillig in seinen Transportcontainer – der nur für diesen Zweck gebaut wurde und 10t wiegt- zu gehen und dies positiv zu verknüpfen. Er wird dort gefüttert und trainiert, bis der Container für den Elefanten zum Alltag gehört. So ist er auch beim Transport in bekannter Umgebung.

Am 19.03.2024 war es so weit: Nach striktem Protokoll wurde vorgegangen. Uli positionierte sich in der Kiste, lies sich freiwillig anketten und konnte anschließend vom Tierarzt eine Sedierung erhalten. „Das Kistentraining hat sich bewährt. Besser hätte es nicht laufen können“, freute sich Zootierpfleger Stefan Gluch über den gelungenen Ablauf. Erst nach der Sedierung positionierten sich der Hebekran und LKW. „Elefanten sind vorsichtige Tiere, die Veränderungen sofort wahrnehmen. Dementsprechend wurde der gesamte Ablauf bis zur Sedierung trainiert und potenzielle Beunruhigungen wie Kran und LKW durften sich erst nach erfolgter Sedierung positionieren.“, ergänzt Felix Husemann.

Kurze Zeit später gab es einen schwebenden Elefanten im Container am Elefantenhaus. Präzise wurde der 3,7 Tonnen schwere Elefant auf den Sattelschlepper gesetzt. Der Elefantentransport wurde von dem niederländischen Tiertransporteur Crossborder animal services durchgeführt.

Felix Husemann, Tierarzt und Kurator des Zoo Magdeburg begleitete den Transport medizinisch, die beiden Elefantenpfleger Stefan Gluch und Sebastian Christmann waren als wichtige Bezugspersonen und Trainer an Board. Sie unterstützen aktuell die Kollegen in England bei der Eingewöhnung von Uli.

Die Route führte von Deutschland – Niederlande – Belgien – Frankreich über die Fähre in Calais nach Dover in das nordwestliche Wraxall/ Großbritannien. Auch für die kontrollierenden Behörden ist ein Elefantentransport etwas Besonderes. Alle waren sehr bemüht und die Zusammenarbeit mit den Kollegen war hervorragend.

Am 20.03.2024 traf Elefant Uli spätabends an seinem Bestimmungsort Noah’s Ark Zoo Farm wohlbehalten ein. „Uli wurde freundlich vom Team der Noah’s Ark Zoo Farm begrüßt, er hat gut gefressen und die Nacht ruhig verbracht“, berichtet Stefan Gluch aus Bristol. Die dortige Elefantenanlage sei etwa vier Mal so groß wie in Magdeburg. Uli bewohnt die Anlage mit drei weiteren Artgenossen. Er hat bereits Kontakt zu seinen Mitbewohnern aufgenommen.

Wie bei den vorangegangenen Elefantentransporten, erfolgt auch bei Uli eine wissenschaftliche Begleitung des Transportes mittels Analyse der physiologischen Stressantwort.

Welche Veränderungen es im Magdeburger Elefantenhaus gibt, darüber informiert der Zoo Magdeburg in den nächsten Tagen.

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