Rindergemse oder Gnuziege?
Bonjour les – dobry den Mishmi-Takin!
„Wie heißen denn diese zottligen Tiere mit den Büffelhörnern?“, fragen die jüngsten Zoobesucher aufgeregt. Die Hörner und der breite Muffel erinnern an ein Gnu, der Schwanz ist kurz wie bei einem Wildschaf. Das Gebirgshuftier ist massig wie ein Moschusochse und hat vier Zitzen, wie ein Rind. Wegen dieses eigenartigen Aussehens bekam der Mishmi-Takin (Budorcas taxicolor taxicolor) Namen wie „Rindergemse“ oder „Gnuziege“ – zoologisch gehört er zu den Schaf- und Ziegenartigen. Der Mishmi- Takin vereint Merkmale unterschiedlicher Arten auf sich. Er lebt in den felsigen Berghängen mit bis zu 4500 Metern Höhe im östlichen Himalaya Gebirge. Sein massiver Körperbau – die Männchen bringen bis zu 350 Kilogramm, die Weibchen bis zu 250 Kilogramm auf die Waage – lassen das Tier durch die büffelartigen, geschwungenen Hörner noch wuchtiger erscheinen.
Der Zoo Magdeburg hat in der ersten Herbstferienwoche einen männlichen Mishmi- Takin aus dem französischen Réserve Zoologique La Haute-Touche erhalten, das Weibchen kam aus dem tschechischen Zoopark Chomutov nach Magdeburg. Die Takine sind auf ihren herbstlichen Klettertouren sehr gut in der Nähe des Zoospielplatzes zu beobachten. Mit sicherem Schritt und Tritt – der Takin kann zwei seiner Klauen abspreizen – erklimmen sie felsiges Terrain mühelos. Das zottelige, struppige, ölige Fell schützt sie hervorragend gegen Kälte. Mishmi-Takine sind gefährdet, vorwiegend verursacht durch die Lebensraumzer-störung. Der Zoo Magdeburg ist am EAZA Ex situ Programm (EEP) für den Mishmi-Takin beteiligt. Durch die Partnerschaft im Red Panda Network unterstützt der Zoo Magdeburg den Lebensraumschutz des Roten Pandas und des Mishmi-Takins.