Projekttage: Der Nachhaltigkeit im Zoo auf der Spur
Wie geht der Zoo mit den natürlichen Ressourcen um, wie nachhaltig wirtschaftet er? Diese Fragen nahmen 40 Schüler der Wolfsburger UNESCO-Projektschule Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule kürzlich im Zoo mit den Zoopädagogen Carolin Boehlke und Stephan Worm genauer unter die Lupe. „Wir sind begeistert von dem Engagement der vier Schülergruppen während der zwei Projekttage. Die wichtige Thematik Nachhaltigkeit und Transformation holen wir jetzt stärker in den Zoo für einen ganzheitlichen Naturschutz“, bekräftigen die Zoopädagogen. Die Schüler reinigten die Pinguin- und Flamingoanlagen, um einen Eindruck zu bekommen, welcher Bedarf an Wasser und Reinigungsmitteln dabei erforderlich ist. Gemeinsam suchten sie nach Lösungsansätze für einen nachhaltigen Wasserkonsum – zum Beispiel mit Hilfe einer biologischen Kläranlage, Einsatz von Filteranlagen und gesammelten Regenwasser.
Wie kann man im Zoo den Umgang mit Müll nachhaltiger gestalten? Um dies herauszufinden, analysierten eine Schülergruppe den anfallenden Müll im Zoo, recherchierten über Mülltrennsysteme und machten Vorschläge, um die Zoobesucher zur Mülltrennung zu animieren.
Eine weitere Schülergruppe führte Experteninterviews in Hinblick auf Regionalität und Vermeidung von Einwegplastik in der Zoogastronomie durch. Auch im Zooshop wurde nach recycelten Materialien oder auch plastikreduzierte und CO2-neutral hergestellte Artikeln geschaut. Welche nachhaltigen Baumaterialien und umweltfreundliche Papier- und Druckerzeugnisse setzt der Zoo ein? Auch dieser Frage gingen die Schüler nach.
Um einen abschließenden Eindruck über nachhaltige Ressourcennutzung und Recycling zu bekommen, hat die Gruppe aus Elefantenkot – reich an unverdauten pflanzlichen Rohfasern – Papier hergestellt.
Die Schüler beschäftigten sich außerdem mit der heimischen Fauna des Zoos. Sie recherchierten, warum es wichtig ist die heimische Natur zu schützen. Der Schutz der Insekten spielt eine große Rolle, um die Natur zu erhalten und ihre Ressourcen – insbesondere in Hinblick auf Nutzpflanzen, Hochwasserschutz, Rohstoffe. Abschließend legten die Schüler eine Wildblumenwiese an, bauten ein Insektenhotel sowie Nistkästen für Vogel und Fledermaus.
Der Zoologische Garten Magdeburg erfüllt vier Kernaufgaben: den Artenschutz mit Alltagsbezug, die Bildung über die Faszination, die Erholung durch Naturerlebnis und die Forschung durch Verständnis. Die Bildung für Naturschutz ist indirekter Naturschutz. Es ist dem Zoo eine Verpflichtung, durch Präsentation der Tiere die Faszination für die Natur bei allen Menschen – unabhängig von Alter, Bildungsstatus, Interessenvertretung, sozialem oder kulturellem Hintergrund – zu wecken und zu fördern. Diese Faszination bildet die Basis für das Verständnis, die Inspiration und den Willen, im Sinne des Naturschutzes und der Nachhaltigkeit zu handeln. Es ist Aufgabe des Zoos, den Alltagsbezug zwischen dem Schutz der Biodiversität und den eigenen Handlungen herzustellen.
Der Zoo ist Mitglied des Verbandes deutschsprachiger Zoopädagogen (VZP)
Ansprechpartner Zoopädagogik
Carolin Boehlke
Telefon: +49 (0) 391 28090-2618
Carolin. Boehlke@zoo-magdeburg.de
Stephan Worm
Education Advisor EAZA Parrot TAG
Telefon: +49 (0) 391 28090-2614
Stephan.Worm@zoo-magdeburg.de