Känguru Ötzi mit Familienanschluss
Seit wenigen Tagen ist das Kängurujunge Ötzi auch nachts bei der Kängurufamilie. Ötzi musste mit der Flasche aufgezogen werden, nachdem es von seiner Mutter nicht mehr in den Beutel gelassen wurde. Als Ersatzmutter fungiert die Zoo-Bereichsleiterin Ellen Driechciarz, die sich fürsorglich um den Kleinen kümmert, ihn auch während der Arbeit im Beutel einige Wochen bei sich trug. Das Jungtier bekommt dreimal am Tag noch seine Kängurumilch. Er hat weiter zugenommen und wiegt jetzt 4100 Gramm (2985 Gramm wog es am 9. März). Außerdem hat ein weiteres Flinke Känguru (Macropus agiles) – so die präzise Artbezeichnung – inzwischen den mütterlichen Beutel verlassen. Ein weiteres, noch sehr kleines Jungtier befindet sich noch im Beutel. Insgesamt gehören zur Kängurufamilie jetzt ein Männchen, vier Weibchen und drei Jungtiere.
Ein genaues Geburtsdatum ist bei Kängurus nicht ermittelbar. Die Kängurumutter bringt ein Jungtier nach einer Tragzeit von 30 Tagen zur Welt, das jedoch auf dem Stadium eines Embryos ist und weniger als ein Gramm wiegt. Für die Mutter wenig belastend, ist der Geburtsvorgang für das Jungtier ein sehr mühsamer Akt. Es muss aus eigener Kraft von der Geburtsöffnung in den mütterlichen Beutel klettern. Die nackten, blinden und tauben Jungtiere haben einen ausgeprägten Test- und Geruchssinn und kräftige Vorderfüße mit Krallen. Hat das Neugeborene nach wenigen Minuten den Beutel erreicht, saugt es sich an einer der zwei Milchzitzen fest. Hier wächst es neun Monate heran, ehe es den Beutel fertig entwickelt wieder verlässt.