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Großer Ameisenbär „Estrella“ präsentiert ihren Sprössling

Unterwegs auf Erkundungstour

Jetzt ist es soweit: Der langersehnte Blick auf den jüngsten Sprössling der Ameisenbärenfamilie war heute für die Besucher und die Medien möglich. Die erfahrene Große Ameisenbärin „Estrella“ ging mit Huckepack ihres jüngsten Sprösslings auf eine Erkundungstour. Das Jungtier wurde am 8. Februar 2021 geboren und entwickelt sich gut. Fast anderthalb Kilogramm wiegt das Jungtier und es ist von der Nasenspitze bis zum Schwanzende über 60 Zentimeter lang. Revierleiterin Petra Oppermann hatte auf der weitläufigen Außenanlage eine Extraportion leckeren Avacados deponiert, die „Estrella“ gern als besonderes „Leckerli“ im Speiseplan bevorzugt. Seine ersten drei Lebenswochen verbrachte der kleine „Rüssler“ in nicht von Besuchern einsehbaren Bereichen. Jetzt kann es von den Besuchern bestaunt werden – natürlich mit einem gebotenen Abstand, denn das Jungtier ist noch sehr ruhebedürftig.

Nachzuchten bei den gefährdeten Großen Ameisenbären sind in Menschenobhut selten. Der Zoo Magdeburg beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) der Großen Ameisenbären. Auf der Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) wird der Große Ameisenbär als „gefährdet“ (VU) gelistet.

Für das Magdeburger Zuchtpärchen „Estrella“ und „Kaspar“ ist es der fünfte Nachwuchs. Mutter „Estrella“ kümmert sich von Anfang an fürsorglich um ihr Junges. Unmittelbar nach der Geburt sucht das Jungtier seinen Platz auf dem Rücken der Mutter. Rittlings auf dem Rücken trägt „Estrella“ ihren Nachwuchs umher oder wärmt und umwickelt ihren Nachwuchs zum Schlafen mit ihrem buschig behaarten Schwanz. Bis etwa zur elften Woche nimmt das Jungtier Muttermilch auf. Danach beginnen Mutter „Estrella“ und Vater „Kaspar“ mit vorverdautem Brei zu füttern. Ab dem sechsten Monat kann das Ameisenbären-Jungtier selbständig Nahrung aufnehmen. Die enorm lange, schmale Gesichtspartie des Kopfes ist schon beim Jungtier ausgeprägt.  Der Große Ameisenbär sucht mit seinem sehr guten Geruchssinn nach seiner Hauptnahrung: Ameisen und Termiten. Mit kräftigen Vorderpfoten und gewaltigen sichelförmigen Krallen kann er selbst härteste Termitenbaue aufreißen und Ameisennester aufgraben. Mit langer Zunge, die der Große Ameisenbär über einen halben Meter herausstrecken kann, nimmt er Insekten auf und schluckt sie runter. Der Große Ameisenbär ist zahnlos. Erst im Magen wird die Nahrung zu einem verdaulichen Brei zerrieben. Bis zu 35.000 Ameisen oder Termiten vertilgt ein Ameisenbär täglich! In Zoos wird ein gleichwertiger, gehaltvoller Ersatzfutterbrei gemixt, die der Ameisenbär mit der Zunge aufschlecken kann. Seine lange wurmartige Zunge ist dabei extrem schnell und geschickt.

Daten der Großen Ameisenbären

  • Mutter „Estrella“ ist am 19. Januar 2002 in London geboren und kam am 27. August 2003 nach Magdeburg.
  • Vater „Kaspar“ ist am 13. Juli 2000 im Zoo Dortmund geboren und kam am 15. August 2001 in den Zoo Magdeburg.
  • Ein noch namenloses Jungtier, geboren am 8.2.2021 im Zoo Magdeburg

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