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Flauschiges Küken im Horst der Weißkopfseeadler

Wer in diesen Tagen an der Großen Flugvoliere vorbeikommt, der wird mit einem außergewöhnlichen Blick in den Horst der Weißkopfseeadler belohnt.

Einblicke in den Horst des Weißkopfseeadlers

Über einen Monitor direkt an der Großen Flugvoliere gibt es Einblicke in den Adlerhorst und dabei ist das am 8. April 2021 geschlüpfte Adlerküken zu entdecken. Besucher können die natürliche Aufzucht dieses flauschigen Adlerkükens ganz nah beobachten. Das Adlerpärchen „Bill“ und „Lucky“ hat trotz des kalten Februars sehr zeitig begonnen seinen Horst weiter auszugestalten mit neuen Zweigen. Der Horst eines Weißkopfseeadlers gehört zu den größten Nestern der Vogelwelt mit einem erreichbaren Durchmesser von bis zu 3,50 Meter und einem Gewicht von 450 Kilogramm.

Das monogam lebende Pärchen ist sehr erfahren in der Aufzucht seiner Nachkommen und lebt seit über zwei Jahrzehnten im Zoo Magdeburg. Die Gelege können ein bis drei Eier umfassen, die rund fünf Wochen lang ausgebrütet werden. Weitere zehn bis elf Wochen später sind die Jungadler flügge. Bis der Jungvogel aber den typischen weißen Kopf wie seine beiden Eltern bekommt, vergehen noch etwa drei bis vier Jahre. Natürlich verteidigt das Adlerpärchen seinen Nachwuchs vehement. Zootierpfleger, die regelmäßig die Flugvoliere reinigen, dulden die Weißkopfseeadler derzeit nicht.

Weißkopfseeadler sind über den gesamten Nordamerikanischen Bereich von der Westspitze Alaskas bis an die Südspitze Floridas verbreitet. Ab dem 19. Jahrhundert waren Weißkopfseeadler durch den massenhaften Abschuss und Wilderei selten geworden. Kurz vor der Ausrottung standen die Bestände in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch das Insektizid Dichlordiphenyltrichloraethan (DDT). Durch die verschiedenen Glieder der Nahrungskette hatte sich das DDT angereichert und vor allem bei Greifvögeln in den Industrieländern zu massiven Bestandseinbrüchen geführt. Durch das Verbot von DDT und gezielten Schutzmaßnahmen für den Weißkopfseeadler konnte dieser König der Lüfte vor der Ausrottung bewahrt werden. Inzwischen haben sich die Bestände soweit wieder erholt, dass die Art als nicht gefährdet eingestuft wird.

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