Erstzuchterfolg beim Roten Sumpfspringaffen
Kleines Äffchen erobert die Herzen der Zoobesucher
Sie sind eine zoologische Rarität und selten in den Tierbeständen der Zoos zu finden – Rote Sumpfspringaffen (Callicebus cupreus), die auch Kupfertitis genannt werden. In Deutschland sind diese Neuweltaffen, die mit den Sakiaffen verwandt sind, nur in Magdeburg und in den Zoos in Berlin und Duisburg Zoos zu beobachten. „Der Erstzuchterfolg in Magdeburg ist zoologisch sehr bedeutsam, nur dem Zoo Berlin gelang ebenso die Zucht dieser auch in der Natur äußerst selten vorkommenden Tierart“, erklärt Zoodirektor Dr. Kai Perret. Seit 2017 gehören die Sumpfspringaffen zum Tierbestand des Zoo Magdeburg und sind im Tapirhaus im Freilauf zu erleben – „tierisch nah“ für die Besucher. Jetzt freut sich das Zooteam über den außergewöhnlichen Zuchterfolg bei der Kupfertiti-Familie.
Von Natur aus sind Kupfertitis sehr soziale Tiere. Sie leben in Familienverbänden, die aus einem Paar und den Jungtieren von mehreren Jahren bestehen. Das Zuchtpaar bleibt ein Leben lang zusammen. Das Weibchen bringt nach etwa fünfmonatiger Tragzeit ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses ist bei der Geburt silbrig grau und färbt nach einigen Monaten in das rötlich braune Erwachsenenkleid um. Bis zur Selbstständigkeit bleibt es rund zwei Jahre bei der Mutter, wird aber in dieser Zeit fast ausschließlich vom Vater getragen – eine ganz besondere Rollenverteilung bei der Aufzucht des Nachwuchses. Die Nahrung der Kupfertitis im Zoo besteht wie in der Natur zum Großteil aus Früchten aller Art. Blätter und andere Pflanzenteile sowie gelegentlich Insekten oder Vogeleier runden ihren Speiseplan ab. Sumpfspringaffen bevorzugen es in der Sicherheit der Bäume zu bleiben und kommen nur selten auf den Boden. Im Tapirhaus nutzen sie daher vor allem die Astkonstruktion über den Tapiren und dem Besucherbereich. Schon der Name lässt vermuten, dass Springaffen sich sehr geschickt zwischen den Baumwipfeln fortbewegen können. Das Jungtier hat sich gut entwickelt und beginnt jetzt schon seine ersten kleinen Klettertouren selbstständig. Mit etwas Glück können die Besucher es dabei sehr gut beobachten.