Elefantenbulle „Moyo“ ist nun Franzose
Tonnenschwerer Passagier reist von Magdeburg nach Frankreich
„Anfang dieser Woche wurde die nächste Empfehlung des EAZA Ex-situ Programms (EEP) für Afrikanische Elefanten im Rahmen der angekündigten Pläne des Zoo Magdeburg umgesetzt“, informiert Dirk Wilke, Geschäftsführer des Zoo Magdeburg. „Der neunjährige Elefantenbulle Moyo ist in eine Jungbullen-WG im französischen Thoiry umgezogen.“
Dank der sorgfältigen Vorbereitung und Durchführung durch das gut eingespielte Team des Elefantenreviers in Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Elefantentransporteur INTERZOO Service & Logistik GmbH verlief auch diesmal das Verladen für Mensch und Tier komplikationslos. „Das vorbereitende Verladetraining von Moyo hat sich, wie im vorherigen Jahr bei Rungwe, auf jeden Fall ausgezahlt. Moyo ging freiwillig und entspannt in den Transportcontainer,“ erzählt Michael Deicke, langjähriger Revierleiter der Elefanten, zufrieden. Nachdem Moyo sicher im Container stand und mit ausreichend Wegzehrung versorgt war, hob der Schwerlastkran den fast zwei Tonnen schweren Jungelefanten auf den Schwertransport-Tieflader. Am späten Montagvormittag ging schließlich die Reise in Richtung Frankreich los.
Der gegenseitige Besuch von Pflegern aus Sender- und Empfängerzoo sind bei Elefantentransfers die Regel. So auch bei Moyo. Kollegen aus dem Zoo Thoiry (ZooSafari de Thoiry) besuchten im Voraus des Transports Moyo im Zoo Magdeburg, um mit seinen Pflegern zu sprechen und seine tägliche Routine kennenzulernen. Umgekehrt reisen Moyos vertrauter Pfleger Stefan Gluch sowie Dr. Susan Hambrecht, die auch diesen Elefantentransport wissenschaftlich begleitet, mit nach Thoiry. Sie werden die dortigen Kollegen bei Moyos Eingewöhnung während den ersten Tagen in seinem neuen Zuhause unterstützen. In Thoiry wird Moyo mit dem gleichaltrigen Jabu und dem 42-jährigen Ben eine neue Bullen-WG bilden. „Auch im Freiland schließen sich junge Elefantenbullen alten, erfahrenen Bullen an, um von ihnen zu lernen. Wir sind daher optimistisch, dass die WG funktioniert,“ erläutert Dr. Susan Hambrecht.
Moyo kam mit seinem älteren Bruder Uli am 25.06.2018 aus dem Zoo Wuppertal in den Zoo Magdeburg. Die zunehmenden Auseinandersetzungen über die Rangfolge deuteten darauf hin, dass es für die beiden Zeit wurde, getrennte Wege zu gehen. Im Freiland würde einer von beiden die Gruppe verlassen und sich anderen Jungbullen anschließen – entsprechend der lockeren Sozialstruktur von Elefantenbullen. Der Transfer von Moyo simuliert dieses Kommen und Gehen und erfolgt somit zum richtigen Zeitpunkt.
Fortsetzung folgt – Wie es mit Uli weitergeht, folgt in der nächste Pressemitteilung.
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